• Der Pflegeaufwand in unserem Vogelzimmer
  • Technische Hilfsmittel für gleichbleibendes Klima und saubere Luft

An dieser Stelle möchten wir über die Pflege unserer Papageien berichten. Wie bereits geschrieben, mussten wir in der Vergangenheit den Verlust von 2 weiblichen grünen Kongopapageien hinnehmen, die infolge der Aspergillose verstarben. Unser seit 4 Jahren bei uns lebende Hahn ist ebenfalls von dieser Krankheit betroffen, so dass wir uns über die vergangenen eigenen Haltungsdefizite ernsthaft Gedanken machen mussten. Letztendlich gab es nur diese eine Möglichkeit, nämlich die Haltungsbedingungen durch eine Klimaveränderung und Ernährungsumstellung entsprechend so abzuändern, dass  sie in etwa den natürlichen Bedingungen dieser Papageienart angepasst wird. Es gibt sicherlich unterschiedliche Auffassungen über die eine oder andere Verfahrensweise, sei es zum Einsatz der technischen Geräte oder auch zur Ernährungsfrage, letztendlich muss aber jeder selbst entscheiden, wie groß er den Aufwand betreiben möchte. Statistisch gesehen, überleben nur etwa 10 % aller in Wohnungen gehaltenen Papageien  das  10. Lebensjahr (bei einer tatsächlichen Lebenserwartung von 60-80 Jahren), eine  statistischer Wert, der  viele  Papageienhalter, aber  auch diejenigen, die es  gerne werden möchten, zum

Nachdenken anregen sollte. Nach dem Bauabschluss des neuen Papageienzimmers, kauften wir die hier aufgeführten Geräte, um ein möglichst gleichbleibendes gesundes Klima zu schaffen. Um Gebäudeschäden, wie z.B. Schimmelpilze  - durch zu hohe Luftfeuchte vorzubeugen, setzten wir gezielt ein sehr genaues Hygrometer, das H2 von “Testo” mit Alarmfunktion  ein. Zur Luftreinigung (gegen Bakterien / Keime etc.) kommen der Luftwäscher LW 44 von Venta und zusätzlich der Ionisator B757B zum Einsatz. Letzteres Gerät enthält 6 Reinigungssysteme (Hepafilter, Kohlefilter, Ionengenerator, Ozon, Fotokatalysator und UV-Licht) bei einem sehr geringen Stromverbrauch. Der Luftwäscher (LW44) von Venta ist an einem Hygrostat angeschlossen, da auch dieses Gerät den Grad der Luftfeuchtigkeit in diesem Raum erhöht. Zum Venta-Desinfektionsmittel (Originalzubehör) wird das  Wasser zusätzlich mit  dem  bereits mehrfach bewährten

“Desinfektionsmittel F-10” im Mischungsverhältnis von 1:500 angereichert,um auch über dieses Gerät eine möglichst effektive Vernichtung der Aspergillus-Pilzsporen zu erreichen. Die Anschaffungspreise für diese Geräte sind sicherlich recht hoch, die Folgekosten (hier sollte man auch die Ersparnis an medizinischen Kosten für Intensivbehandlungen mit einbeziehen) entschuldigen mit Sicherheit den anfänglich hohen Kostenfaktor. Unsere Papageien leben mittlerweile bereits 16 Monate in diesem Zimmer und wir können mit dem gesundheitlichen Resultat mehr,als nur zufrieden sein.

  • Therapie / Inhalation

Aufgrund der festgestellten Aspergilloseerkrankung unseres Hahnes “Barni”, werden infolge des Therapieplanes beide Kongopapageien 2 mal wöchentlich mit Imaverol inhaliert. Die Inhalation der Papageienhenne “Lisa” dient der Vorsorgebehandlung nach einer amerikanischen, zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossenen Studie. Um möglichst beide Papageien gleichzeitig zu inhalieren, dadurch auch noch Zeit und Kosten einzusparen (eine Inhalationslösung für 2 Papageien bei gleichem Erfolg), fertigten wir die hier abgebildete Inhalationsbox an. Für den Bau benötigten wir folgende Materialien:

  • 1 Regalteil von IKEA,
  • 2 zugeschnittene Plexiglasscheiben,
  • 1 Aluminium - Hohlprofil,
  • Volierendraht mit 1,7 mm Stärke (Edelst.)
  • 1 Kunststoffrohr (Kabelverkleidung),
  • 4 Scharniere, Schrauben und Popnieten,
  • 2 Schlösser und das passende Werkzeug,
  • 1 Pari Boy SX mit rotem Aufsatz!

Dieser komplette Inhalationsprozess, sowie auch das Mischungsverhältnis sind selbstverständlich mit der behandelnden Tierärztin abgesprochen. Der rote Aufsatz des Pari Boys hat eine sehr kleine Teilchenbildung, die es ermöglicht, auch die letzten Winkel der infizierten Lunge zu behandeln. Zur erfolgreichen Inhalationsbehandlung empfehlen wir dieses Gerät mit dem benannten Zusatzteil ausdrücklich bzw. ein Gerät mit vergleichbaren Werten. Der hier beschriebene rote Vernebler (PARI LC SPRINT STAR) hat einen Massenanteil von 89% < 5µm (Der Massenantel gibt an, wieviel Prozent der Tröpfchen kleiner als 5µm sind. Darüber hinaus befinden sich 50% der Tröpfchenmasse in Tröpfchen, die kleiner sind als der angegebene Mediane Massendurchmesser von 2,2 µm.)

Um eine möglichst effektive Nutzung zu gewährleisten, müssen die Inhalations-Zusatzteile gereinigt und desinfiziert werden.Die Firma “Pari” empfiehlt bei Imaverol ein Mischungsverhältnis von 1:100, um Verkle-

bungen in den Zusatzteilen (Aufsätze) zu vermeiden. Da jedoch dieses vorgeschlagene Inhalationspräparat nicht den Vorgaben der vogelspezifischen Tierärzte entspricht, benutzen wir nach jeder Inhalation und vorheriger Reinigung der Zusatzteile mit warmen Wasser, den Vaporisator der Firma “NUK”. Mit diesem Gerät werden alle benutzten Zusatzteile  umweltfreundlich  desinfiziert und durch die entstehende Hitze auch  eventuell

entstandene  Verklebungen  gelöst.  Nach  Rücksprache mit der Firma “Pari” ist dieser Vaporisator (Desinfektionsgerät) für alle Zusatzteile - mit Ausnahme des Schlauches ! - absolut empfehlenswert. Wir selbst verwenden dieses Gerät seit 1,5 Jahren und sind absolut zufrieden mit dem Resultat.

  • Reinigung des Vogelzimmers

Wer nun glaubt, dass die Reinigung eines kompletten Vogelzimmers anstrengender ist, als die Reinigung eines Käfigs, ist nach unserer Auffassung ganz klar im Irrtum. Ich erinnere mich ungern an die Zeit, als das putzen von Gitterstäben (innen und außen) angesagt war und in diesem Zusammenhang alle Innenteile entfernt und separat gereinigt werden mussten. Der Kot der Papageien und die Obst- und Gemüsereste klebten auch an Käfigteilen, die schwerer zugänglich waren. Dazu kam, dass man zur Reinigung nur bis zum Oberarm in den Käfig ragte. War keine 2. Person verfügbar, die  zusätzlich auf die im Freiflug befindlichen Papageien achtete,  konnte  die  ganze  Prozedur  auch  noch recht nervig werden.

Vor dem Bau des Vogelzimmers haben wir uns darüber Gedanken gemacht, inwiefern wir einen möglichst stressfreien Reinigungsprozess beeinflussen können. Als Bodenbelag wählten wir deshalb sehr hochwertiges Laminat mit einer extremen Kratzfestigkeit. In den Spiel- und Kletterbereichen entschieden wir uns für, mit Papageiensand gefüllte, Holzkästen, die den gröbsten Schmutz auffangen sollten. Unterhalb der Sandkästen brachten wir baumarktübliche Rollen an, die ein problemloses hin- und herbewegen dieser Sandkisten ermöglichen. Wie gerade beschrieben, haben wir das ganze Konzept umgesetzt und sind absolut überzeugt von dem Ergebnis. Der komplette Reinigungsprozess dauert täglich ca. 20 bis 30 Minuten incl. Bodenpflege, Reinigung des Vogelsandes mit der Katzenschaufel und das abwischen  der  Spielgeräte und  Sitzstangen. Die  Wände

des Vogelzimmers bleiben nahezu sauber und eine Staubentwicklung in diesem Raum ist durch den Einsatz der oben beschriebenen Geräte ebenfalls so gut, wie ausgeschlossen. Für die Säuberung des Außenbereichs (Balkone-Voliere) planen wir, je nach Benutzung, nochmals 10 Minuten ein. Für die Reinigung selbst benötigen wir eine Katzenschaufel, einen Staubsauger (wir haben uns für einen Dyson DC 19 - Allergy entschieden), ein Wischgerät (mit Winkelfunktion + ausklappbarer Kratzeinrichtung) und selbstgefertigte Feucht-Reinigungstücher ( F10  im Mischungsverhältnis 1:500).